BLECH JOPP WEGENER

Vorgeschichte
Die Grundstücke Kolpingstr. 2 u. 3 gehörten früher zusammen. Während im Haus Kolpingstr. 2 die Gastwirtschaft mit Wohnräumen war, befanden sich auf diesem Grundstück die Nebenräume, in denen z.B. eine Schnapsbrennerei und eine Krautmacherei betrieben wurde. Später war hier eine Klempnerei.

Eine Erklärung zu den Namen
In Polsum gab es mehrere Familien mit dem Namen Wegener. Wenn man die Familie meinte, die in der Gastwirtschaft im Dorf an der Kirche wohnte, sprach man z.B. von „Emils“.  Dies, weil einer der ersten Vorfahren den Vornamen Emil hatte. Man sprach somit nicht „Wegeners Josef”, sondern von „Emils Josef". Letzterer wurde später, weil er Klempnermeister war, „Blech Jopp“ genannt.

Vor der Klempnerei wurde in dem Fachwerkgebäude die für des Gerbergewerbe erforderliche Eichenlohe hergestellt. Im Herbst lagerte man hier Obst ein und stellte daraus Obstkraut her. Auch eine Schnapsbrennerei für den Gastwirtschaftsbetrieb wurde hier betrieben.
Im hinteren Teil der Grundfläche waren später Werkstatt- und Lagerräume, Garagen etc. der Klempnerei untergebracht. Im Vorderteil befanden sich die zugehörigen Büroräume. Gebäudeabriss war Ende 80er Jahre. Heute erinnert nichts mehr an den Klempnereibetrieb von Joseph Wegener.

Blech Jopp wird Ehrenmitglied
Die 1933 gegründete Polsumer Kolpingsfamilie, machte sich Gedanken, wie man ihr 25-Jähriges Jubiläum 1958 begehen könnte. Sie lud deshalb alle Polsumer Handwerker ein. Blech Jopp war von der Idee, einen Handwerkerzug zu machen, so begeistert, dass er anbot, diesen zu organisieren. Weil alles vorzüglich geklappt hatte, beschloss die Mitgliederversammlung einstimmig, Blech Jopp zum Ehrenmitglied zu machen.

Spende für die Kirche
Der Kirchturm war bei Kriegsende abgeschossen worden. Er wurde wiederaufgebaut und mit Kupfer-Blech-Platten verkleidet. Das Anbringen der Bleche erfolgte durch den Meister Willi Köster und einer Hilfskraft der Fa. Wegener. Die Arbeiten dauerten einige Wochen. Die Kirchengemeinde bezahlte nur die Materialkosten. Die angefallenen Lohnkosten spendete "Blech Jopp“.