DAS GNADENBILD VON STIEPEL

Das „Gnadenbild der Muttergottes von Stiepel " war 60 Jahre hier im Haus. Hierzu hat Johannes Röhling (Schwager von „Blech Jopp") in seinem Buch „Unser Kirchspiel Polsum" Folgendes ausgeführt:
Das Gnadenbild der Muttergottes in der Wallfahrtskirche in Stiepel ist lange Jahre in Polsum in dem Hause Wegener— Wirtschaft — gewesen. Es stand in dem Abstellraum neben der Küche. Es brannte stets ein Licht vor der Statue und Blumen schmückten sie. 1901 hat die Frau Josef Wegener Elisabeth geb. Bremer die Statue an den Vikar Mering aus Buer abgegeben, der häufig dort verkehrte. Er war ein naher Verwandter der Frau des Wirtes Wilhelm Wegener in Buer — Wacholderhäuschen — Schwägerin des Wirtes Wegener hier. Frau Wegener wollte die Statue nicht mehr im Hause haben, weil sie nicht dorthin gehöre, Dieser Tatsache schrieb sie es zu, dass viel Unglück über ihre Familie gekommen war. Mering war seinerzeit Vikar in Sterkrade. Bei seiner Versetzung nach Rheine nahm er die Statue nach dort mit. Sie kam wieder nach Sterkrade zurück, als er dort Pfarrer wurde.
Das Gnadenbild wurde schon vor der Reformation in Stiepel verehrt. Es blieb nach der Reformation noch in der evangelischen Kirche in Stiepel bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Dann wurde es von einem Kirchmeister dem Bürgermeister in Blankenstein übergeben. Von dort kam es in den Besitz des Vikars Giese in Lütgendortmund, der es in der Schloßkapelle der Frh. v. Wendt dort aufstellen ließ.
Er hatte seinem Bruder aufgetragen, dass die Statue in Besitz der Familie Giese bleiben müsse, wenn er gestorben sei, sie solle aber wieder nach Stiepel zurück, wenn dort wieder kath. Gottesdienst sein sollte.
Vikar Giese war gebürtiger Polsumer. Er kam 1823 nach Lütgendortmund, war als eifriger Sammler freigewordener Kirchengüter bekannt. Er war es auch, der bei dem Bau unserer jetzigen Kirche — 1851 - 1853
(Anmerkung: gemeint ist die Vorgängerkirche) die 3 alten Altäre und die Kommunionbank für 40 Reichstaler erwarb und bei den Kollekten für unsere Kirche in Rheinland und Westfalen in verschiedenen Kreisen hervorragend tätig war. Er hat auch nach Fertigstellung der Kirche das Allerheiligste in feierlicher Prozession von der Schloßkapelle in die neue Kirche getragen und die erste hl. Messe darin gelesen.
1908 ist das Gnadenbild nach Blankenstein und 1920 wieder nach Stiepel zurückgekommen.

Lies hier mehr über das Kloster Stiepel.


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