WIRTSCHAFT ALTE POST
Vorgeschichte

Die erste Bebauung dieses Grundstücks erfolgte vermutlich vor  1660. Als erster Besitzer ist eine Familie Dirich bekannt. Das Vorgängerhaus wurde 1864 von den Eheleuten Johannes Franciscus Huthmacher und Anna Maria Ludovika Giese gebaut.

Die Gastwirtschaft
Von 1864 bis 1867 gab es einen steten Kampf mit den Behörden um die Erteilung einer Konzession für eine Wein-, Bier-, Likör- und Kaffeewirtschaft. 1867 wurde die Konzession erteilt. Konzessionsträger waren, Franz Huthmacher (1867), Carl Huthmacher (1909), Luise Huthmacher (1915), Franz Giese (1923), Maria Huthmacher (1934), Hubert Carl und Walter Rühberg. Neben der Gastwirtschaft wurde eine Bäckerei betrieben. Auch wurden Kolonialwaren verkauft.

Einrichtung einer Poststation
Die 1. Posthilfsstelle - als Filiale Dorsten - gab es 1881. Sie wurde von Franz Giese - man nannte ihn auch "Post Bäcker” - geführt. Nach seinem Tod wechselte die Post zum Gasthof Dorfkrug und 1935 zum Haus Nelskamp gegenüber.

Spar- u. Darlehnskasse
Am 5. November 1900 wurde die Spar- u. Darlehnskasse Polsum eGmuH gegründet. Untergebracht war sie im Anbau dieses Hauses zur Straße hin. Man musste über eine mehrstufige Treppe steigen, um den Kassenraum zu erreichen. Die Anfänge der Kasse waren sehr bescheiden. Die Spar- und Darlehenskasse wechselte später zum Haus Heitfeldt.

Vereine
Die Kolpingsfamilie Polsum, die am 15. Januar 1933 gegründet war, hielt ihre Versammlungsabende zunächst im Jugendheim in der alten Schule ab. Sie musste dort das Feld räumen, weil die NSDAP diese Räume für ihre Zwecke beanspruchte (siehe "Alte Schulen"). Daraufhin tagte die Kolpingsfamilie in der „Alten Post“. Die Besucherzahlen wurden immer geringer und der Vereinsbetrieb ruhte ab 1939 fast ganz, weil die jüngeren Mitglieder zum Wehrdienst einberufen waren. Nach dem Krieg, ab September 1945, fanden wieder regelmäßig Veranstaltungen statt. Weil die Mitgliederzahlen so stark stiegen, machte man sich Gedanken über eine neue Bleibe. 1951 wurde die alte Kaplanei umgebaut und die Kolpingsfamilie zog am 9. Dezember 1951 dort hin. Viele weitere Gruppen und Vereine nutzten die „Alte Post“ bis zum Schluss als Stammlokal.

Gründung des Verkehrs- und Heimatvereins
Immer mehr Neubürger trafen sich einmal im Monat hier im Haus mit alteingesessenen Polsumern, weil sie daran interessiert waren, zu erfahren, was in Polsum los ist und was früher einmal war. Alles war zwanglos. Anfangs trug z.B. Johannes Röhling Begebenheiten vor. Sein Buch „Unser Kirchspiel Polsum" erschien 1975. Ein Exemplar befindet sich im Archiv des Heimatvereins. Auch Helmut Madynski berichtete von seinen Erfahrungen. Mit der Zeit entschloss man sich, einen Verein zu gründen. So entstand am 21. Mai 1965 der Verkehrs- und Heimatverein. Hännes Hahn war der erste Vorsitzende.

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